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Geschichte

Ried - Die erste Dorffeuerwehr Oberösterreichs

August Göllerich, Mitglied des oberösterreichischen Landtages und ambitionierter Feuerwehrmann, setzte 1873 die erste Feuerwehrordnung durch. Darin findet sich unter anderem auch der Aufruf zur Bildung von freiwilligen oder besoldeten Feuerwehren, wo sie noch nicht bestanden. Die Vorreiter machten die Städte und Markte, da dort die Feuergefahr sehr groß war. So wurde in Mauthausen bereits 1869 die erste Feuerwehr im Bezirk Perg gegründet.
Am 28. Dezember 1873 konstituierte sich die Freiwillige Feuerwehr Ried. Der Initiator war der damalige Besitzer des Schlosses Grünau. Carl Freiherr von Thysebaert. Von der Gründungsversammlung wird nur berichtet, dass 16 Teilnehmer anwesend waren.
Das erste Vereinsjahr muss von einer großen Euphorie für die Feuerwehr geprägt gewesen sein. Dies geht aus den Anschaffungen, die in diesem Jahr getätigt wurden, hervor. Die Fahrspritze mit Haspel und 64 Meter Schlauch wurde von der Gemeinde Ried beigestellt. 20 Feuerwehrhelme wurden vom Freiherrn Thysebaert beigestellt und der Feuerwehrobmann spendete 38 Stück Kappen. Unter den freiwilligen Spendern finden sich folgende Gönner aus Ried: Freiherr von Thysebaert, der Kooperator Johann Hattinger, Carl Schatz aus Anzendorf Nr. 1, Mathias Wahl aus Marwach und der spätere Bürgermeister Martin Windner aus Oberzirking. Aus den Spendengeldern wurden 16 Steigerausrüstungen, Helme, Absperrleinen und fünf Dachleitern angeschafft.
Im ersten Vereinsjahr wurden auch viele organisatorische Arbeiten durchgeführt wie etwa das Erstellen einer Dienstordnung. Am 9. Juli 1874 trat die junge Wehr dem Feuerwehrlandesverband bei.


Dienstordnung Satzungen
Die Feuertaufe wurde in Obenberg abgelegt. Dort brannte am 7. Juni 1874 das Anwesen des Bürgermeisters von Obenberg, das Stangergut in Obenberg Nr. 5. Der Schnelligkeit, dem vollzähligen Erscheinen und der Umsichtigkeit ist es zu verdanken, daß sämtliche Getreide und Fleischvorräte sowie die im Hause aufbewahrte Gemeindekasse gerettet werden konnte.
Dem Gründungsgedanken, das Hab und Gut der Mitmenschen zu schützen, ist die Freiwillige Feuerwehr Ried/Riedmark bis heute treu geblieben. Im Laufe der Jahrzehnte haben sich die Gesellschaft und mit ihr die Anforderungen und Ansprüche allerdings verändert. Mit der wirtschaftlichen Umstrukturierung, der Technisierung und dem erhöhten Verkehrsaufkommen entstanden für die Menschen immer mehr Gefahrenquellen. So kommt es, daß heute bereits Dreiviertel aller Einsätze der Feuerwehren zur Kategorie "Technische Hilfeleistung" zählen. Auch für die FF Ried/Riedmark gehören diese Einsätze längst zum Alltag. Mit Routine, viel Erfahrung, großer Einsatzbereitschaft und Kameradschaftsgeist werden diese schwierigen Aufgaben jedoch seit eh und je bestens bewältigt.

Ried die Mutterwehr



Ursprünglich waren die Mitglieder hauptsächlich aus Ried und Grünau. Mit zunehmender Zeit wuchs der Mitgliederstand und auch in den angrenzenden Dörfern wuchs das Interesse an dieser neuen Einrichtung.


Die Löschrotte Oberzirking

97 wird erstmals von Mitgliedern aus Oberzirking bei der Feuerwehr Ried berichtet. Am 30. Mai 1897 wird eine Übung in Oberzirking abgehalten. Ein besonderer Förderer der neuen Idee war der Gastwirt Johann Schnirzler Oberzirking 1, dem 1902 für die Anwerbung neuer Mitglieder Dank und Anerkennung ausgesprochen wurde. Am 19. Juni1904 kommt es zur Gründung der Löschrotte Oberzirking, was in Feuerwehrkreisen als ein echter Fortschritt bezeichnet wurde. Dies wird auch noch dadurch unterstrichen, daß die Feuerwehr Ried im selben Jahr zwei Hauptübungen in Zirking abhält. Die Gründung wurde auch von der Zirkinger Bevölkerung kräftig unterstützt. Noch im selben Jahr wird in Oberzirking eine Haussammlung abgehalten und aus dem Erlös eine Saugpumpe angeschafft. Für die Beschaffung weiterer Gerätschaften wird um einen Landeszuschuß in der Höhe von 700 Kronen angesucht. Vom Land kommen aber nur 200 Kronen. Die treibende Kraft war Johann Mayrhofer, Weidner in Oberzirking, der es mit viel Geschick verstanden hat die Leute von der Notwendigkeit dieses Löschzuges zu überzeugen.

Die Feuertaufe mußte die junge Wehr bei dem Brand des Hufnaglgutes in Niederzirking am 6. Juni 1908, bei dem zwei Menschen das Leben lassen mußten, ablegen. Bei diesem schweren Unfall zeigte sich auch deutlich, daß neben der guten Ausrüstung vor allem auch die sachgerechte Bekämpfung von Bränden für die Sicherheit von allergrößter Bedeutung ist.

Vom Beginn der Gründung an wurde bereits großes Augenmaß auf eine gewisse Selbständigkeit gelegt. So wird in den Aufzeichnungen immer genau zwischen der Feuerwehr Ried und dem Löschzug Oberzirking unterschieden, was auch für die Ausrüstung galt. In den Jahren nach der Gründung wurden laufend. Anschaffungen wie Schläuche, Helme etc. getätigt. Den Höhepunkt bei den Anschaffungen stellte die Errichtung eines Spritzendepots, das am 13. Mai 1923 eingeweiht wurde, dar. Einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zu einer selbständigen Feuerwehr war die Abhaltung von eigenen Kneipen. Seit dem 27. Oktober 1927 fanden diese Kneipen für die Oberzirkinger Feuerwehrmitglieder statt.

 

Der Löschzug 2 - Blindendorf

Im Jahre 1925 brannten in Blindendorf zwei Häuser. Der Brand dieser Häuser wurde wegen der ungünstigen Lage und der Entfernung von Ried nicht gesehen. Es kam daher auch zu einer nicht ausreichenden und rechtzeitigen Brandbekämpfung durch die umliegenden Feuerwehren.
Dies dürfte der Anlaß zu einer äußerst gut besuchten Versammlung gewesen sein, die am 31, Jänner 1926 im Gasthaus Reisinger in Kruckenberg stattfand.

Der damalige Bürgermeister und Landtagsabgeordnete Josef Mayrhofer leitete die Versammlung. Es wurde über verschiedene Möglichkeiten zur Behebung dieser nachteiligen Situation gesprochen. So stand neben der Installation eines Löschzuges auch der Ausbau der Straße nach Lungitz zur Diskussion um ein schnelleres Eingreifen der 1913 gegründeten FF Lungitz zu erreichen. Da nach den Ausführungen von Bürgermeister Mayrhofer mit raschem Ausbau dieser Straße nicht zu rechnen war wurde einstimmig beschlossen einen Löschzug der FF Ried zu gründen. Bereits am 4. Juli des selben Jahres fand das Gründungsfest des Löschzuges II statt.
Die erste Spritze wurde vom Löschzug I Oberzirking beigestellt.
Bereits 1927 wird mit dem Bau eines Zeughauses begonnen.
Die Einweihung findet im Sommer 1929 statt.

 

Der Löschzug 3 - Obenberg

Im Gegensatz zum Löschzug Blindendorf, der gegründet wurde, löst sich der Löschzug Obenberg aus der Mutterwehr heraus. Männer aus Obenberg und Umgebung waren schon zu Ende des 19. Jahrhunderts Mitglieder der Feuerwehr Ried. Natürlich fanden in Obenberg auch öfters Übungen statt. Am 8. März 1931 kommt es zur Gründungsversammlung des Löschzuges III Obenberg im Gasthaus Reisinger. Bei dieser Sitzung wurde auch der Ankauf einer kleinen Motorspritze beschlossen. Sie wurde am 28. Juni 1931 von Pfarrer Stöckl bei herrlichem Wetter im Beisein vieler Besucher geweiht. Der erste Zugsführer war der langjährige spätere Kommandant der Feuerwehr Obenberg, Johann Augl.

 

Vier selbständige Feuerwehren

Das Jahr 1932, in dem aus dem Dorf Ried bei Mauthausen der Markt Ried in der Riedmark wurde, war für das Feuerwehrwesen von einschneidender Bedeutung. Aus den drei Löschzügen wurden selbständige Feuerwehren.

Am 8. Mai1932 fand die Florianifeier im Beisein von 111 Mann statt. Nach dieser Feier teilte der Wehrkommandant Josef Mayrhofer den Kameraden mit, daß er sich mit dem Gedanken trage, aus den drei Löschzügen selbständige Feuerwehren zu machen. Diese Mitteilung wird in der Chronik verständlicherweise als "aufsehenerregend" bezeichnet. Gleichzeitig kündigte er auch die Anschaffung von drei Motorspritzen für Ried, Oberzirking und Blindendorf an. Am 16. Mai wird diese Angelegenheit mit den Zugsführern der drei Löschzüge besprochen. Bei dieser Sitzung begründet Bürgermeister Mayrhofer sein Ansinnen. Er führte aus, daß es auf Grund der finanziellen Situation des Landes die Ausstattung von drei Löschzügen in den kommenden Jahren äußerst schwierig werden dürfte, da mit massiven Einsparungen bei den Subventionen zu rechnen ist. Er meinte, daß es leichter wäre Gelder für selbständige Feuerwehren zu bekommen als für Löschzüge.

Zu dieser Trennung heißt es in der Chronik: ,,Wohl mit schwerem Herzen entschied man sich schließlich, die Trennung durchzuführen, aber manch alter Feuerwehrmann, der durch die Trennung von der Mutterwehr losgerissen wurde, konnte diese Trennung schwer überwinden".

Das Vereinsleben

Die Gründung der Feuerwehren nahm einen nicht unbeachtlichen Einfluss auf das gesellschaftliche Leben in den Gemeinden. Durch ihre Verpflichtungen waren regelmäßige Sitzungen und Zusammenkünfte notwendig. Aus diesen Zusammenkünften entwickelte sich ein reges Vereinsleben. Auf die wichtigsten gesellschaftlichen Veranstaltungen soll kurz eingegangen werden.

Die Kneippe

Die Kneipe, ein vor allem auch im studentischen Mileau häufig gebrauchtes Wort, bezeichnet eine gesellige Zusammenkunft im kleineren Kreise. Ursprünglich wurden diese Kneipen monatlich abgehalten, daher wurden sie auch Monatskneipen genannt. Sie wurden abwechselnd bei den verschiedenen Rieder Wirten abgehalten. Es waren dies informative und gesellige Veranstaltungen. In der Zwischenkriegszeit wird dieser Ausdruck immer seltener. Heute ist er überhaupt verschwunden. Das letzte Mal wird er für eine Zusammenkunft am 12. Juli 1952 verwendet. Ähnlich war es um den Begriff des Kneiplokales bestellt.
Das Kneiplokal war in der Geschichte der Feuerwehr immer wieder Anlass zu Diskussionen. In den Anfangszeiten der Wehr wurde das Vereinslokal alle drei Jahre gewechselt. 1898 wurde beschlossen das Lokal jährlich zu ändern.

Wegen des Vereinslokales kam es einige Male zu Unstimmigkeiten. So wurde deswegen am 10. Februar 1937 eine eigene Ausschusssitzung abgehalten. Der damalige Wehrführer und Bürgermeister Landesrat Josef Mayrhofer verlangte eine Verlegung des Vereinslokals in das Gasthaus Mayr und verband gleichzeitig damit auch sein Verbleiben als Wehrführer. Nach eingehender Wechselrede einigte man sich auf den Vorschlag des Kommandanten.

Die ursprüngliche Idee der Monatskneipen ist vor einigen Jahren wieder aufgelebt. Nach der Adaptierung und Einrichtung einiger Räume im ersten Obergeschoss des Feuerwehrzeughauses finden seit 1983 jeden zweiten Freitag im Monat Informationsabende statt. Damit wurde ein äußerst gut besuchtes gesellschaftliches Zentrum für die Wehrmitglieder geschaffen worden, das sich großer Beliebtheit erfreut.

Der Vereinsball

Den Höhepunkt im Vereinsleben spielte in der Vergangenheit immer der Vereinsball.
Der erste Ball von dem wir wissen, fand am Mittwoch, dem 24. Jänner 1894 im
Gasthaus Lichtenberger statt. Der Beginn war mit 3 Uhr nachmittags festgelegt.

Bei diesem Ball fand auch eine sogenannte Juxlicitation (= Versteigerung) statt. Die Bälle wurden so weit aus der Chronik ersichtlich immer sehr sorgfältig vorbereitet. Die Einladungskarten, die sehr kunstvoll gefertigt waren, wurden zu Zeiten der Monarchie aus Böhmen bezogen.

Für den erfolgreichen Ablauf wurde immer ein ,,Tanzmeister" eingesetzt. Die Verköstigung der Musik übernahm oft der Wirt. Der Feuerwehrball war ein gesellschaftliches Ereignis und diente (nebenbei) vor allem der Aufbesserung der Vereinskasse.

Die Vereinsbälle dürften während der Kriege ausgesetzt gewesen sein, da wir keinerlei Aufzeichnungen besitzen. 1919 und 1946 wurden wieder Bälle abgehalten, die sich eines sehr guten Zuspruchs erfreuten. Die Rieder Bevölkerung war in diesen schwierigen Jahren wieder froh nach den entbehrungsreichen Zeiten feiern zu können.

In die Ballgeschichte ging auch das Jahr 1934 ein. Der bestens vorbereitete Ball fand am 12. Februar statt. Als Eintritt wurden 50 Groschen für Wehrmänner und 80 Groschen von allen anderen kassiert. Als Tanzmeister fungierte Franz Gusenbauer aus Anzendorf Nr 1 (Schatz) und für die Musik sorgte die Vereinskapelle unter ihrem Kapellmeister Josef Auböck. Der Ball begann wie damals üblich um 4 Uhr nachmittags. Der 12. Februar war aber einer der schwärzesten Tage der Ersten Republik. Wegen der ausgebrochenen Unruhen musste der Ball um 20 Uhr abgebrochen werden. Am 22. April wurde der Ball zum zweiten Mal abgehalten.

Den traditionsreichsten Ball, den Feuerwehrball wie er zuletzt hieß, gibt es nicht mehr. In den achtziger Jahren gingen die Besucherzahlen immer mehr und mehr zurück und andererseits stiegen die Kosten für die Tanzmusik immer mehr an. Dies waren letztlich die auslösenden Momente, dass es heute keinen Ball mehr gibt. Der vorläufig letzte Ball fand am 26. Jänner 1991 im Gasthaus Aichinger statt. Man kann nur hoffen, dass diese Einrichtung nicht für immer gestorben ist!

 

Kirchliche Ausrückungen

Die Verbundenheit der Feuerwehrleute mit Kirche und Religion ist durch den Leitspruch

,,Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr"

dokumentiert.
Im Laufe der Zeit wurden die Feuerwehren immer mehr in die Mitgestaltung von feierlichen Anlässen miteinbezogen. Es sind das Fronleichnamsfest und die Florianimesse, bei der die Feuerwehr zur würdigen Gestaltung beiträgt. Bei diesen beiden Anlässen rücken alle Wehren der Gemeinde gemeinsam aus. Diese beiden Ausrückungen wurden immer wieder genutzt zu anschließenden offiziellen Versammlungen oder zu gesellschaftlichem Beisammensein.

Zu den kirchlichen Ausrückungen zählen wohl auch die Begräbnisse von verstorbenen Kameraden. Die Erweisung der letzten Ehren beim Gang auf den Friedhof hat sehr lange Tradition. Der feierliche Charakter wurde durch das Spiel der Feuerwehrmusik verschönt.

Feuerwehr Musik

Nachdem die ersten Jahre des Bestehens der Feuerwehr vorbei waren und dieser Verein eine breite Akzeptanz in der Gesellschaft erreicht hatte, kam es zur Errichtung einer Musikkapelle. Sie war vor allem für den Ball und die Begräbnisse gedacht. 1894 finden sich die ersten Aufzeichnungen von der Musik. 1899 wird die " Feuerwehr Musikkapelle Ried " gegründet. Anlass für die Gründung dürfte das 25jährige Gründungsjubiläum der Feuerwehr gewesen sein.

Es war der damalige Lehrer Kloibhofer, eine bedeutende musikalische Kraft, der sich in den Gründungsjahren verdient gemacht hat. Unterstützt wurde er vom Lehrer Johann Koller, der am 22. Oktober 1899 starb. Sein gesamter Notennachlass ging in das Eigentum der Musikkapelle über. Es wurde ein Gründungskomitee mit dem Sammeln von Beiträgen für die Anschaffung von Beiträgen beauftragt. Auf diese Weise kamen 669 Kronen und 58 Heller zusammen. Davon wurden eine kleine und eine große Trommel, Cynellen und ein Bassflügelhorn angeschafft. Für Kapellmeister Kloibhofer begann nun die "schwierige Aufgabe des Einstudierens neuer Stücke", wie es in der Chronik heißt.
Ähnlich schwierig wie die Gründungsjahre der Feuerwehr waren auch die der Musikkapelle. Bereits am 22. Jänner 1900 resignierte Kapellmeister Kloibhofer, legte seine Stelle zurück und trat auch gleichzeitig aus dem Verein aus. Darauf wurde im Ausschuss der Wehr beschlossen den Rieder Kaufmann August Zeller für diese Stelle zu gewinnen, der sich der Kapellmeisterstelle auch annahm. August Zeller dürfte sich für die neue Wehrkapelle sehr tatkräftig eingesetzt haben und viel Zeit geopfert haben. Es wurden die ersten Uniformen angekauft. Die Blusen waren am Kragen mit Lyren verziert. Ausgestattet wurden zwölf Mann mit Blusen und Kappen. Ein sehr gutes Verhältnis dürfte auch zum damaligen Pfarrer Dechant Josef Sauer bestanden haben. Am Vorabend des Josefitages spielten ihm die Musiker einen Zapfenstreich. Anschließend fand eine gehörige Feier statt, bei dem die gesamte Feuerwehr geladen war. Dechant Sailer zeigte sich auch finanziell erkenntlich. Er spendete der Musik 40 Kronen. Noch am selben Abend wird beschlossen dafür zwei Klarinetten anzukaufen. Diese kosteten 54 Kronen. Aus diesen Naheverhältnis ist es auch zu verstehen, dass im selben Jahr die Musikkapelle das erste Mal an der Fronleichnamsprozession teilnahm.

Für die Aufbesserung der Kasse spielte die Kapelle ein Gartenkonzert im Gasthaus Dannhofer in Marbach und eines im Gasthaus Engelhard und am 13. Juli1902 spielte die Feuerwehrmusik das erste Gartenfest in Kruckenberg.

Kapellmeister Zeller dürfte sich nicht bester Gesundheit erfreut haben, da er beim Gartenfest in Marbach am 1. Juni1903 vom ehemaligen Kapellmeister Kloibhofer vertreten wurde. Im selben Jahr noch übernimmt Lehrer Kloibhofer auch die Kapellmeisterstelle. Er setzte sich sofort wieder mit größtem Einsatz für die Kapelle ein und organisierte auch eine Sammlung. Auch seine zweite Periode als Kapellmeister war von nur kurzer Dauer; denn im Frühjahr 1905 stellte er seine Funktion erneut zur Verfügung. Dies veranlasste den damaligen Wehrführer Amstler die Frage nach dem Weiterbestehen zu stellen. Alle Musiker sprachen sich dafür aus. In der daraufhin durchgeführten Wahl ging Josef Matzinger, Besitzer des Gutes in Anzendorf Nr 4, als Kapellmeister hervor. Damit kamen für die Feuerwehrmusikkapelle ruhigere Zeiten und unter den folgenden Kapellmeistern Ferdinand Resch, Josef Auböck und Johann Peitl entwickelte sich die Musik zu einem immer eigenständigeren Vereinsteil, bis sie schließlich zur Vereinsgründung am 13. Jänner 1967 kam.

 

Das Feuerwehrhaus der FF Ried

In allen Orten unseres Landes finden sich die Wahrzeichen der Feuerwehren. Es sind dies die Feuerwehrzeughäuser, die mit ihren Schlauchtürmen für das charakteristische Aussehen sorgen und sich so von den anderen Gebäuden der Gemeinden deutlich unterscheiden.

Anfänglich war das Depot im Schloß Grünau untergebracht. Im März 1876 musste dieser Unterstand aufgegeben werden.
Um 1880 ist an der Stelle, an der dann der sogenannte Holzer Pavillon stand, das erste
Feuerwehrhaus errichtet worden.

Dieses wurde um das Jahr 1930 von einem neuen Unterstand abgelöst.
Es war dies im damaligen Gemeindehaus. Das Depot war unter dem Probenlokal der Marktmusikkapelle untergebracht.

1959 wurde das heutige Feuerwehrzeughaus errichtet. Durch die ständige Aufrüstung der Feuerwehr war mehrmals eine Vergrößerung und Adaptierung notwendig. Die letzte Renovierung und Erweiterung fand 1989 statt.

Damals wurden auch Räume für Schulungen und Weiterbildung oberhalb der Garagen geschaffen, die sich derzeit eines regen Zuspruches erfreuen. Das Bild an der Front des Feuerwehrzeughauses wurde vom Rieder Maler Werner Gsaller geschaffen.